Einzeltraining - FAQ

Wann macht Einzeltraining Sinn?

Einzeltraining ist immer dann angezeigt, wenn es z.B. um den Aufbau des Grundgehorsams geht, das Basistraining sozusagen. Egal, ob nun ein Welpe, ein Junghund oder ein erwachsenes Tier bei Euch einzieht, zu Beginn macht diese Form des Unterrichts wesentlich mehr Sinn. Warum? Jedes Tier ist nicht nur vom Alter, sondern auch in Typ und Charakter, aber auch in seiner körperlichen Entwicklung individuell. Ebenso gestaltet sich jede Umgebung wie auch die Art und Weise, wie mit dem Tier zusammen gelebt wird unterschiedlich. Hinzu kommen die bis dato gesammelten Erfahrungen des Hundes. Ob viele oder wenige, gute wie auch schlechte Eindrücke. Das muss unbedingt berücksichtig werden. In einem Gruppentraining kann man nicht so intensiv auf jeden einzelnen Hund und seine Halter eingehen wie es nötig wäre. Gerade am Beginn, wenn der Hund neu gekommen ist, braucht man jedoch viel mehr Zeit für die jeweiligen Bedürfnisse und Fragen. Auch lernen  Hunde unterschiedlich. Dabei geht es nicht nur um die Schnelligkeit Lerninhalte aufzunehemn, sondern auch welcher Weg dahin führt. 

 

Beispiel: Es kommt häufig vor, dass wir bei dem einen Hund zuerst das Abrufen aufbauen. Bei dem anderen Kandidaten hingegen uns erst die Leinenführigkeit erarbeiten. Im Gruppentraining kann man gar nicht so individuell arbeiten. Was bei dem einen Vierbeiner wunderbar funktioniert kann bei dem anderen Hund zur falschen Zeit zur Frustration führen, vor allem auch bei den Hundehaltern.

 

Ebenso ist Einzelunterricht sinnvoller, wenn es um Verhaltensweisen geht, die uns Probleme machen. Ich kann mich in einer Gruppenstunde nicht die ganze Zeit mit diesem einen Problem beschäftigen, dass ist den anderen teilnehmenden Teams gegenüber nicht fair. Aber auch für die betreffenden Halter ist es eine unschöne Situation. Daher wird dies im Einzeltraining besprochen, aufgearbeitet und der Lösungsweg festgelegt.

 

Beispiel: Hund mutiert zum Leinenmonster wenn er Artgenossen begegnet. Meine Aufgabe als Hundetrainer ist: Herausfinden, wann er wie reagiert und welche Gründe dahinter stecken. Um den Hund zu testen werden gezielt und entsprechend vorbereitet Übungshunde eingesetzt. Wichtig, eine Eskalation findet bei mir nicht statt. Ich muss auch nicht sehen, wie sehr sich das Fellmonster hineinsteigern kann. Aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen erkenne ich sehr schnell wo die Grenze ist, bevor die Situation für den Hund unerträglich wird. Nun wird der Lösungsweg mit den Haltern besprochen. Wir üben dies, damit sie den Ablauf nicht nur kennen sondern die nötige Hilfen für ihren Hund üben und dadurch außerhalb des Trainings selber umsetzen können.

 

Arbeiten im Einzeltraining ist sozusagen die Anfangsphase, danach könnt ihr entscheiden, ob ihr z.B. bei unseren Social Walks, Hundewanderungen oder bei der Nasenarbeit mitmachen wollt. 

 

Welche Inhalte vermittelst Du im Einzeltraining?

Wenn es um den Grundgehorsam geht werden die nötigen Kommandos und Regeln aufgebaut, die man für ein Zusammenleben mit seinem Hund braucht. Zu den verschiedenen Kommandos gehören u.a. das Abrufen, das Bleib, die Leinenführigkeit. Die Regeln umfassen das Zusammenleben des Hundes mit seiner Familie, Daheim aber auch das Verhalten der Umwelt gegenüber, kurz gesagt sein Benehmen. Dazu gehört, dass der Hund sich z.B. nicht unerlaubterweise entfernt, er eventuell sogar jagen geht oder vielleicht Postboten oder Radfahrer stellt. Das er nicht den Garten umgräbt, draußen alles mögliche und unmögliche frisst und nicht zum Herrscher über die Couch wird.

 

Um dies erfolgreich aufzubauen ist das Fachwissen um den Hund ungemein wichtig. Es reicht nicht zu sagen, dass darf er nicht. Als Hundehalter muss man wissen, wie ein Hund denkt und entsprechend handeln wird oder gerne tun würde. Ihr lernt also viel über Hundeverhalten, Kommunikation mit dem Hund, aber auch ganz wichtig erfolgreiches Krisenmanagement. Also in brisanten Situationen sich richtig zu verhalten. 

 

Ab wann kann man mit dem Hund zu Dir in die Hundeschule kommen?

Im Grunde genommen könnt ihr bei mir anfangen, sobald euer Hund eingezogen ist. Wenn es denn auch Hundeschule heißt, ihr könnt es euch mittlerweile denken, ist es doch mehr eine Halterschulung. Daher seid ihr viel mehr beschäftigt als euer Hund. Bei Hunden mit einer weniger schönen Vorgeschichte, ist es sogar noch wichtiger frühzeitig mit der Zusammenarbeit zu beginnen. Denn hier geht es in erster Linie gar nicht um den Grundgehorsam, sondern um das Verhalten des Hundes und seine psychische Verfassung. Früh zu starten heißt nicht mit den Übungen zu Sitz, Platz, Bleib zu beginnen. Sondern den Hund in seinem aktuellen Befinden abzuholen, psychisch zu stabilisieren und durch vertrauensbildende Maßnahmen eine positive Beziehung zwischen Mensch und Hund aufzubauen.

 

Einige Kunden kontaktieren mich auch schon bevor der Hund einzieht um für sie wichtige Fragen abzuklären. Worauf ist zu achten, wenn der Hund nach Hause kommt, wo soll der Hund schlafen, kann man schon spazieren gehen usw..

 

Mein Hund hat zu wenig Sozialkontakte und ist daher sehr ängstlich anderen Hunden gegenüber, macht da Einzeltraining trotzdem Sinn?

Zumindest die erste Trainingseinheit wird im Einzeltraining statt finden. Es ist wichtig zu prüfen, ob es echte Angst ist, wie der Hund sich tatsächlich verhält, wenn er z. B. noch in seiner Wohlfühlzone is,t und wie er auf einen Übungshund reagiert. Auch muss hier der Lösungsweg festgelegt werden. Wir fangen mit den ersten Stabilisierungsübungen an, die anschließend vom Halter weiter geübt werden. Ob beim nächsten Mal schon unsere Social Walk Gruppe sich eignet oder wir noch einen Zwischenschritt einlegen und lediglich einen weiteren Übungshund hinzu nehmen kann ich aber beim Ersttermin sagen.

 

Einzeltraining ist in diesem Fall die Vorarbeit für die Gruppe, für zukünftige Hundebegegnungen im positiven Sinne. Übrigens, gerade für diese Fellnasen sind unsere Hunderunden dann super geeignet. Nicht rein geworfen ins Geschehen, sondern mit Artgenossen unterwegs sein ohne bedrängt zu werden. Mit Abstand und dem jeweils nötigen Zeitfaktor beobachten und feststellen, dass andere Hunde gar nicht so doof sind.

 

Wie oft findet Einzeltraining statt?

Das hängt von der Ausgangssituation ab. In der Regel benötige ich für die Vermittlung des Grundgehorsams 5 Einheiten. Der Ersttermin dauert etwa 90 Minuten, die Folgestunden zwischen 45 und 60 Minuten. Wenn es um bestimmte Verhaltensweisen geht brauchen wir meist 2 – 3 Termine. Manchmal muss aber auch nur etwas aufgearbeitet werden, dann genügt uns eine Trainingseinheit.

Der große Vorteil vom Einzeltraining ist ja nicht nur, dass wir gezielter arbeiten können, sondern auch wesentlich schneller und effizienter. Üben und umsetzen müsst ihr es ja schließlich eigenständig. Das gilt übrigens auch für Inhalte aus dem Gruppenunterricht oder der Sucharbeit. Wenn wir mehr als ein Einzeltraining benötigen, sollten die Abstände etwa zwischen 1 bis 2 Wochen liegen. Damit haben wir langfristig die besten Erfahrungen gemacht.

 

Ich habe mehr als einen Hund. Kann ich mit Allen kommen?

In der Regel ja. Sollte dabei einer der Hunde sich unwohl oder überfordert fühlen, dann kann man sicher sein, dass ich darauf aufmerksam mache und einen Lösungsweg anbiete.

 

Wo findet das Training statt?

In der Regel komme ich zum Ersttermin zu Euch nach Hause. So kann ich gleich sehen wie ihr lebt. Wo steht der Hundekorb, kann man gut von euch losgehen, gibt es Besonderheiten zu den Nachbarn usw. Das ist wichtig, wenn ihr später Fragen habt, die sich auf euer Zuhause und die nähere Umgebung beziehen. So kann ich mir die jeweiligen Situationen besser vorstellen. Ansonsten treffen wir uns Draußen in der Natur. Denn dort wollt ihr ja zukünfig mit eurem Vierbeiner auch entspannt unterwegs sein.

 

Ist mein Hund während des Trainings die ganze Zeit an der Leine?

Das hängt von dem jeweiligen Hund ab. Hunde, die nicht unbedenklich frei laufen können, werden konsequent an der Schleppleine geführt. Ansonsten sind die Hunde viel ohne Leine.

 

Übrigens, gerade bei Auslandshunden mit unbekannter Vorgeschichte rate ich dringend dazu die Hunde in der Eingewöhnungsphase auch in eingezäunten Grundstücken durch eine Leine zu sichern. Ich arbeite und lebe seit vielen Jahren mit Auslandshunden zusammen. Die leint man nicht eben mal ab. Und hat man erst mal die Erfahrung gemacht, dass der Hund weg läuft, weil er zu früh abgeleint wurde, wird kaum ein Halter diesen Hund jemals wieder angstfrei, wenn überhaupt von der Leine lassen. Das muss nicht sein. Auch kann das Tier plötzlich an eine angstvolle, eventuell sogar traumatische Situation erinnert werden und versucht zu flüchten oder lässt sich nicht mehr anfassen. Ist jedoch noch die Schleppleine dran, so kann man den Hund jederzeit sichern. Es entlaufen täglich Hunde, weil unklug gehandelt wird. Nicht immer nehmen diese Ausflüge ein glückliches Ende.

 

Welche Ausrüstung wird benötigt?

Die Zweibeiner tragen feste Schuhe. Keine Flipflops, Badeschlappen, High Heels oder ähnliches Schuhwerk. Die Verletzungsgefahr, dass man mal ausrutscht oder umknickt ist viel zu groß. Leider muss ich Euch sonst wieder nach Hause schicken. Auch die Kleidung sollte dem jeweiligen Wetter entsprechen. Gerade wenn es kalt ist und man vor lauter frieren und Zähne klappern sich nicht mehr konzentrieren kann macht das beste Training keinen Sinn. Im Sommer hingegen ist ein Sonnenhut oder ein Cap als Sonnenschutz angezeigt. Sonnenbrillen sehen zwar schick aus, haben jedoch den Nachteil, dass der Hund eure Augen nicht sehen kann. Der Augenkontakt ist jedoch auch für Tiere unglaublich wichtig. Fehlender Augenkontakt führt zu Verunsicherung bei unseren Hunden und genau das wollen wir ja nicht.

Die Hunde tragen ein passendes Brustgeschirr. Auch das ist Voraussetzung. Wenn ihr nicht sicher seid, ob das Geschirr richtig sitzt, dann kommt vorher in meinem Laden vorbei und wir schauen uns das an. Die Leine ist mindestens 3 Meter lang, ohne störende Haken und Ringe. Schleppleinen sind nicht länger als 10 Meter. Leckerlis für den eigenen Hund und Wasser zum Trinken und natürlich Kackbeutel.

 

Was ist nicht gestattet?

Jegliche Form von Würgehalsbändern oder -ketten, sowie Sprüh- oder Vibrationshalsbänder. Der Einsatz von Disc-Scheiben, Wasserflaschen, Rütteldosen oder Wurfketten ist ebenfalls nicht erlaubt.

 

Wie sieht deine Qualifikation aus?

Ich bin stattlich geprüfte Hundetrainerin (Sachkundeprüfung §11 Abs. 1, Nr.8f TierSchG) . Meinen Beruf übe ich seit über 25 Jahren aus. Neben vielen Praktika und Lehrgängen bei namhaften Experten, habe ich zudem folgende Trainerausbildungen absolviert: Animal Learn-Hundetrainer/Cl.von Reinhardt, International Dog Trainer Education/Turid Rugass, International Nosework Trainer/Anne Lil Kvam. Meine Fachgebiete sind die Arbeit mit Tierschutzhunden Schwerpunkt Auslandshunde sowie das Lernverhalten von Hunden in der Mensch-Hund-Beziehung.

 

Fazit

Einzeltraining ist sozusagen eine Rundum-Versorgung für euch und euren Hund. Ich begleite euch beratend und unterstützend ein Stück auf eurem gemeinsamen Lebensweg.

 

Noch Fragen?

Ruf an Tel 0160-933 844 91, sprich mich an wenn Du mich unterwegs triffst, oder komm einfach zu den Öffnungszeiten von Finjas Kammerl (Donnerstag u. Freitag 17.00 – 19.00 Uhr, Köhlerweg 15 in Neuschönau/Forstwald) vorbei um das mit mir zu besprechen. Falls ich gerade telefonisch nicht erreichbar bin, dann bitte einfach auf die Mailbox sprechen, ich rufe gerne zurück.

 

Viele Grüße

Ulrike Geng

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