Ich hatte ein Erlebnis der besonderen Art. Vor einiger Zeit war am Baumwipfelpfad in Neuschönau, das ist direkt am Nationalpark Bayerischer Wald, ein Hundetag, ein Probelauf sozusagen. Und wie ich aus gut unterrichteten Kreisen erfahren habe, soll sich da was in Kürze dauerhaft ändern. Wenn es soweit ist, gebe ich natürlich gleich Bescheid.
Aber hier erst mal mein Erfahrungsbericht für Euch, aus erster Pfote sozusagen. Vorneweg gesagt, ich bin ihn tatsächlich eigenpfotig gegangen und Mom war auch jederzeit bereit mit mir abzubrechen, sollte ich nicht weiter gehen wollen. Sie hat mich nicht da durch gezerrt und ich musste auch nicht getragen werden.
Normalerweise dürfen wir Vierbeiner da nicht rauf. Aber an dem Tag durften wir Wuffs eben schon. Ich fand es echt meganett, dass die Anführer vom Pfad gesagt haben, machen wir was für die Hundeszene. Schauen wir mal, was die Pfotentiere selbst dazu meinen. Vielleicht täuschen wir uns und die Hunde kommen damit doch besser klar als wir gedacht haben, ob es wirklich ok für die Fellnasen ist.
Der Pfad ist wirklich voll sehenswert, für euch Zweibeiner. Und wenn ihr die Gelegenheit habt, dann solltet ihr euch den unbedingt anschauen. Ob ihr dann euren Wuff mitnehmt, liegt viel daran, wie eure Fellnase so drauf ist. (Wie gesagt, noch geht das nicht, aber da soll sich ja was ändern.)
Also, es gab Hunde, die da lässig drüber gestiefelt sind. Es gab aber auch Fellnasen, die das nicht so toll fanden und ein paar Hunde, die echt Angst hatten. Jetzt fragt man sich natürlich warum. Schließlich stiefeln wir ja auch Berge hinauf und hinunter, gehen über Brücken, Stege und sonstiges.
Der Unterschied und zugleich das Besondere an diesem Baumwipfelpfad ist, daß die Geländer an der Seite aus Drahtgeflecht sind und dadurch die Besucher eben auch ein ganz besonder offenes Gefühl für die Umgebung erhalten. Es gibt übrigens auch Zweibeiner, die sich bei sowas unwohl fühlen und manch einer, der wieder umkehrt. Sowas nennt man Höhenangst.
Da es eben sehr luftig und durchlässig wirkt, ist das für einige Hunde halt nicht so toll, weil wir eben da auch gut durchsehen können. Und dadurch bekommen wir das Gefühl, dass links und rechts vom Pfad nichts ist. Also so gar nichts, niente, nada, nothing. Das es in die tiefste Tiefe runter geht. So ist es ja auch. Es gibt Baumpfade, da sind die Geländer aus einer Holzkonstruktion, ähnlich wie ein Gartenzaun. Da wir dann nicht gut hinaus schauen können, merken wir die Höhe bzw. das nicht vorhandensein von festem Grund links und rechts nicht so und tun uns da leichter. Für kleine Zweibeiner, wie etwa Kinder, ist das wieder blöd. Weil, wenn die auf so einem Pfad sind, dann laufen sie die ganze Zeit und sehen aber nichts, außer den Brettern. Und wie gesagt, es wirkt nicht so beeindruckend.
Was passiert aber nun, wenn wir links und rechts nur Tiefe erahnen? Richtig, wir laufen bevorzugt in der Mitte. Das ist nämlich der jeweils größtmögliche Abstand zu den Seiten. Nun sind aber auch andere Leute auf dem Pfad. Teilweise auch Gruppen und Schulklassen, wie auch Kinderwägen, Rollstühle, Rollatoren. Das bedeutet, wir müssen da auch mal von der Mitte des Pfades abweichen.
Ein kleines Beispiel nur. Als ich da war, waren vor mir zwei Hunde. Die haben mit ihren Leute gerade eine kleine Pause gemacht. Jetzt wollte ich mit Mom vorbei. Was habe ich gerade eben geschrieben? Genau, wir Wuffs wählen vorzugsweise die Mitte, weil größtmöglicher Abstand zur Tiefe. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie stressig dass für einige Fellnasen sein kann, wenn die zur offenen Seite ausweichen müssen. Mom hat mich da ganz vorsichtig und mit Körperkontakt vorbei geleitet. Deswegen ist es auch gaaaanz wichtig, auf seinen Hund zu achten und ihm Hilfestellung geben.
Also wenn man sowas macht, dann solltet ihr vorher überlegen, ob das für euren Hund ok ist, oder ob ihr ihn lieber im Auto warten lässt, oder in der FeWo oder Daheim.
In diesem Sinne, schöne Ausflüge und trefft die richtigen Entscheidungen.
Ciao eure Finja
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