Als Hundetrainer wird man ja immer wieder gefragt, wie man es denn selber so hält mit seinem Hund.
Mein Hund soll natürlich folgen. Mein Schwerpunkt liegt in der Erziehung, das sind die Lebensregeln und entsprechend ausgerichtet sind auch die einzelnen Signale. Ziel ist, dass mein Hund lernt, was er wann machen soll oder bleiben lassen und ich es ihm gar nicht mehr mitteilen muss. Wie weit dies immer gelang hing auch von meinen jeweiligen Hunden ab. Es sind nicht alle Hunde gleich und nicht jeder Lehrling wird später auch ein Meister seines Fachs. Es gab Hunde, denen ich sehr viel Freiraum gewähren konnte und Hunde, für die es besser war, wenn man ihnen einen engeren Rahmen setzte.
Brustgeschirr oder Halsband: Ich verwende das Brustgeschirr, weil es einfach sicherer ist und der empfindliche Halsbereich des Hundes außen vor ist. Bei den Trainings bestehe ich auch bei meinen Kunden darauf, dass ihr Hund ein Brustgeschirr trägt. Den Einwand die Hunde würden sich beim Spielen darin verfangen und verletzen kann ich nicht bestätigen. In den 20 Jahren, in denen ich als Trainer tätig bin habe ich diesen Fall noch nicht erlebt.
Die Ernährung: Im Jahr 2002 habe ich mit der Fleischfütterung begonnen und sie bislang keinen einzigen Tag bereut. Ich mache das ohne großen Aufwand. Es wird bei mir nicht bis ins kleinste Detail alles ausgerechnet und ich stehe auch nicht stundenlang in der Küche und schnipple und püriere und messe ab. Auch hier gibt es gute und verständliche Informationen, sei es im Internet oder in Büchern. Eine Panikmache, man würde den Hund unter- oder überversorgen, alles viel zu kompliziert ect. ist in meinen Augen gezielte und bewußte Verunsicherung um den Halter zu seinen Gunsten zu beeinflussen.
Impfungen: Selbstverständlich habe ich meine Hunde immer grundimmunisieren lassen. Danach erfolgt die routinemäßige Tollwutimpfung im Abstand von 3 Jahren, auch wenn man von einer lebenslangen Immunität ausgeht. Auch hier gibt es reichhaltige Informationen.
Kastration: Meine Hunde waren und sind kastriert. Ich konnte in all den Jahren nicht beobachten, auch nicht bei meinen Kundenhunden, dass sich dadurch Verhalten verschlechtert hätte oder durch die Kastration sich der Verstand aufgelöst hätte. Ja, wurde allen Ernstes auch schon behauptet. Bei manchen Hunderassen kann es z.B. zu einer Inkontinenz bei den Hündinnen kommen oder das Fell ist nicht mehr so schön. Das Thema Kastration wird im Hundebereich teilweise sehr heftig diskutiert. Interessanterweise findet diese Diskussion nicht statt, wenn es um Katzen, Meerschweinchen, Hasen, Pferde geht. Ein Aufschrei, wenn ein Hund kastriert wird, aber wenn z.B. der Kater anfängt die Couch daheim zu markieren oder die rollige Kätzin einem die letzten Nerven raubt, dann ist ganz fix kastriert.
Das Sofa: Ein begehrter Ort für unsere Hunde. Es liegt sich ja auch so gemütlich darauf. Man kann es ganz einfach halten. Das Sofa ist ein Ruheplatz, kein Spielplatz. Entsprechend wird sich auch dort ruhig verhalten. Das Sofa ist für Jeden da, entsprechend wird jeder akzeptiert. Werden die Regeln eingehalten, darf der Hund auf das Sofa. Ansonsten wird der Querulant des Platzes verwiesen. wo er dann liegt, ist mir ziemlich egal. Fazit: Ja, meine Hunde dürfen auf das Sofa. Übrigens, ich auch. :-)
viele Grüße
Ulrike Geng
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