Die Ernährung des Hundes

Hunde sind Jäger und somit Fleischfresser, erkennbar an Verhalten (Jagdtrieb) und Körper (Gebiss, Magen, kurzer Darm), sowie ihrem Verdauungsprozess. Sie haben eine starke Kopf- und Halsmuskulatur und ein Scherengebiss. Der Magen ist stark dehnbar, wodurch er als Transportmittel dienen kann. Der Darm ist im Verhältnis zum Rumpf 1:5. Was bedeutet, das die Verdauungszeiten wesentlich kürzer sind als bei Pflanzenfressern. 

 

Während sich die wild bzw. frei lebenden Artgenossen und Verwandte des Hundes ihre Nahrung meist selber beschaffen, erhalten unsere Hausgenossen diese von uns zubereitet täglich vor die Schnauze gestellt. Die Nahrungsbeschaffung, also Beute erjagen entfällt schon mal. Dafür gibt es dann hoffentlich entsprechende Ersatzbeschäftigung. Aber auch bei der Aufnahme gibt es Unterschiede. Das Zerkleinern von Beute um es herunter schlucken zu können ist oft nicht nötig, da das Futter bereits gewolft bzw. in entsprechende Brocken/Pellets gefertigt wurde.  Die Kausmuskulatur wird daher kaum noch benötigt. Auch hier muss eine Alternative geboten werden, wenn die Hunde gewolftes bzw. zerkleinertes Futter bekommen.

 

Die Verdauung beginnt erst im Magen. Anders als Pflanzenfresser, die bereits in ihrem Speichel Verdauungsenzyme haben. Durch die Magensäure wird die Nahrung aufbereitet und aufgespaltet. Dies geschieht durch die Magensäure, die einen sehr hohen Anteil an Salzsäure hat (10-fach höher als beim Menschen). Hochmolekulare Proteine, sogar Knochen können dadurch angedaut werden. Salzsäure wirkt zudem antibakteriell, antiparasitär und -viruell. Fast jeder Parasit oder Mikroorganismus wird hier unschädlich gemacht. Daher ist eine regelmäßige Entwurmung alle drei Monate nicht notwendig. Damit der Magen sich nicht selber verdaut, hat die Magenwand einen schützenden Schleimfilm. Die eigentliche Verdauung verläuft dann im Dünndarm. Hier wird die Nahrung durch Enzyme weiter aufgeschlossen. Gallenflüssigkeit wird von der Leber produziert und über die Gallenblase zugeführt, Sekret von der Bauchspeicheldrüse und aus der Darmdrüse kommen hinzu. Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette, Mineralstoffe, Vitamine werden hier resorbiert. Die unverdaulichen Futteranteile gelangen in den Dickdarm, wo sie weiter zersetzt und eingedickt werden. Dieser Rest verlässt den Körper.

 

Verdauungsenzyme spalten Nahrung auf. Für pflanzliche Nahrung fehlen dem Hund übrigens die passenden Enzyme. Diese würden sie sich normalerweise von ihren Beutetieren (allesamt Pflanzenfresser) holen. Daher müssen pflanzliche Bestandteile entsprechend vorbehandelt werden.

 

Proteine – Bausteine des Lebens

Sind wichtig für die Bildung von Knochen, Muskeln, Haut, Fell, Blut und Gewebe. Proteine bestehen aus Aminosäuren. Fleisch, Gemüse, Obst, Fisch, Eier, Milchprodukte, Getreide

 

Fette – Energieträger

Wichtigster Energielieferant, langfristig. Fette geben Kraft. Auch sind Fette nötig für fettlösliche Vitamine. Der Brennwert von Fett ist doppelt so hoch wie der von Proteinen.

 

Kohlehydrate – kurzfristiger Energielieferant

Nudeln, Getreide, Reis, Mais, Hirse, Kartoffeln, Dinkel 

Glutenfreie pflanzliche Lebensmittel: Amaranth, Hirse, Reis, Buchweizen, Maisgries

 

Mineralstoffe, Enzyme u. Vitamine – Bau- und Reglerstoffe

Knoche, Zähne, Haut, Stoffwechselvorgänge

 

Probleme in der Verdauung

Getreide ist oftmals zu lange im Körper. Daher Getreide immer ausreichend lange quellen lassen und in einem gesunden Verhältnis geben. Bei zuviel Getreide bzw. pflanzlichen Anteilen springt die Verdauung des Hundes nicht an, weil er den Mageninhalt auch nicht als Nahrung erkennt. Das Futter liegt und liegt und liegt viel zu lange im Magen. Gärprozesse entstehen und Blähungen und Durchfall treten oft als Folgeerscheinungen auf. Parasiten und Bakterien können sich ansiedeln. Übrigens, Vollkornprodukte, trotz ihrer guten Inhaltsstoffe, sind noch schwerer verdaulich und es stellt sich die Frage, ob ein Hund diese wirklich benötigt. Aber auch Gemüse wird oft nicht genügend zerkleinert. Weitere Probleme treten auf durch zu kaltes Futter, schlecht gewordenes Futter (Sommer), zuviel Wechsel im Futter, zu viel an Ernährungsergänzungen (Kräuter, Mineralstoffe, Spurenelemente)

 

In den Napf:

Fleisch, Knochen, Knorpel (Rind, Huhn, Pute, Lamm/Schaf, Wild, Pferd, Ziege, Kaninchen)

Obst (Apfel, Banane, Beeren, Melonen, Aprikosen)

Gemüse (Karotten, Wurzelpetersilie, Rote Beete, Pastinake, Fenchel, Kartoffel, Kürbis)

Getreide muss immer vorbehandelt gegeben werden. Heißt, ausreichend quellen lassen. Amaranth, Hirse, Reis, Maisgries und wilder Buchweizen sind glutenfrei. Aber auch Haferflocken werden, wenn maßvoll gegeben gut vertragen. In der Regel wird Getreide meist nicht genug lange eingeweicht bzw. mit zu wenig Wasser.

 

Menge - Gesamtmenge 2-3% vom Körpergewicht des Hundes (je nach Alter und Aktivität des Hundes), Verhältnis Fleisch und pflanzl. Anteil: 60-80 % Fleischanteil u. 20-40% pflanzl.Anteil (das Mischverhältnis hängt stark von Alter, Aktivität, Herkunft und Gesundheitsstand des Hundes ab)

 

Wenn ihr Fragen habt bezüglich der Ernährung eures Hundes, gerne auf Barf umstellen wollt, nicht ganz zufrieden mit dem aktuellen Futter seid, dann kommt einfach in Finjas Futterkammerl vorbei. Gerne erstellen wir euch einen passenden Futterplan, wir haben zudem alles da, was euer Hund braucht. Es ist nicht schwer und auch nicht sehr aufwendig. 

 

viele Grüße
Ulrike Geng

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